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Löscheinsatz stand im Mittelpunkt
Grundlehrgang Modul 3 erfolgreich abgeschlossen
Herford/Hiddenhausen/Vlotho. Retten – Löschen – Bergen – Schützen, das sind die Aufgaben der Feuerwehr. Damit im Notfall jeder Handgriff sitzt, drücken die Feuerwehrleute lange die Schulbank. Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren investieren dafür viele Stunden ihrer Freizeit. Erst am vergangenen Samstag (4.05.2024) haben 30 Ehrenamtliche aus Herford, Hiddenhausen und Vlotho mit Erfolg den dritten Teil ihrer Grundausbildung absolviert.
Während der praktischen Prüfung, die am Nachmittag stattfindet, zeigen die Anwärter ihr Können. Auf dem Gelände der Stadtwerke Herford an der Werrestraße „brennt“ das Kesselhaus im Dachbereich. Die Feuerwehr ist schnell zur Stelle. Gruppenführer Sören Hillmann (Herford) erkundet die Lage und erteilt anschließend den Einsatzbefehl: „Angriffstrupp zur Brandbekämpfung mit C-Rohr vor!“ Mareen Meier (Vlotho), Arthur Kremer (Herford) und Daniel Töws (Hiddenhausen) bringen in Windeseile die vierteilige Steckleiter in Stellung. Der Angriffstrupp mit Lars Redeker (Herford) und Luca Dupré (Herford) kann so auf das Gerüst einer Kesselanlage vorrücken und den Brand von dort bekämpfen. Wassertrupp- und Schlauchtrupp nehmen anschließend weitere Strahlrohre vor, um ein Übergreifen der Flammen zu verhindern. Schon nach wenigen Minuten meldet Gruppenführer Hillmann: „Feuer aus!“ Kurze Zeit später löst die „Leitstelle“ erneut Alarm aus. Jetzt steht die benachbarte Betriebstankstelle „in Flammen“. Erneut rücken die „Feuerwehr-Azubis“ mit dem Löschgruppenfahrzeug an. Sie rollen gekonnt die Schläuche aus, bauen Verteiler und Zumischer ein und stellen die Wasserversorgung zu einem Unterflurhydrant sicher. Dann heißt es „Schaumrohr Wasser marsch!“ und das Übungsziel ist erreicht. Weitere Prüfungsdurchgänge folgen im Verlauf der nächsten Stunden.
Am Ende sind Sven Detering, stellvertretender Wehrführer der Feuerwehr Vlotho, und seine Amtskollegen, Axel Freitag (Herford) und Nicholas Jost (Hiddenhausen), mit den gezeigten Leistungen zufrieden. „Ihr habt die Szenarien flüssig und ohne größere Fehler abgearbeitet“, meint Lehrgangsleiter Detering. Zuvor hatten die Anwärter den theoretischen Teil der Prüfung absolviert und zeigten dabei ebenfalls kaum Schwächen. Gefragt wurde unter anderem nach der persönlichen Schutzausrüstung, den Brandklassen und den Sicherheitsabständen bei der Brandbekämpfung im Bereich elektrischer Anlagen.
Jeder muss wissen, was zu tun ist!
Rund 160 Stunden, die sich in vier Module gliedern, umfasst die Grundausbildung bei der Freiwilligen Feuerwehr. Für den dritten Teil, der jetzt endete, musste der Nachwuchs an vier Wochenenden Leistungsbereitschaft und Durchhaltevermögen zeigen. „Die Grundtätigkeiten im Löscheinsatz standen dabei im Mittelpunkt“, sagt Sven Detering. Im theoretischen Unterricht lernten die „Azubis“ zunächst die physikalischen Voraussetzungen für den Verbrennungsvorgang und die Wirkungsweisen der verschiedenen Löschmittel kennen; denn nicht jedes Feuer lässt sich mit Wasser wirksam löschen. „Manchmal sind Pulver oder Schaum die besseren Alternativen“, so Detering. Unzählige Löschübungen standen im praktischen Teil der Modulausbildung auf dem Programm. „Eine Gruppe aus neun Aktiven bildet bei der Feuerwehr die taktische Grundeinheit“, so der stellvertretende Wehrführer. Die Lehrgangsteilnehmer lernten die Aufgaben von Melder, Angriffs-, Wasser- und Schlauchtrupp nach der Feuerwehrdienstvorschrift 3 genau kennen. „Im Einsatz zählt oftmals jede Minute. Da muss jeder sofort wissen, was zu tun ist!“
In einigen Monaten folgt der vierte und letzte Teil der Grundausbildung. Dann bildet die Technische Hilfe den Schwerpunkt. Bis dahin sammeln die Feuerwehranwärter in ihren Einheiten weitere praktische Erfahrungen. Für Nicholas Jost endet in Kürze eine zwölfjährige Amtszeit als stellvertretender Wehrführer und Ausbildungsbeauftragter der Feuerwehr Hiddenhausen. Er wünschte den Feuerwehranwärtern für ihren weiteren Weg in der Feuerwehr alles Gute.
Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)