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Vierzehnmeterleiter in Stellung gebracht
Grundlehrgang der Ausbildungsgemeinschaft Herford, Hiddenhausen u. Vlotho
Herford/Hiddenhausen/Vlotho. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr müssen auf jeden Notfall vorbereitet sein. Deshalb wird auf eine gute Ausbildung viel Wert gelegt. 23 junge Wehrleute aus Herford, Hiddenhausen und Vlotho nahmen jetzt mit Erfolg an einem Feuerwehr-Grundlehrgang teil. „Was Ihr in den letzten Wochen gelernt und geleistet habt, ist nicht selbstverständlich“, meinte Sven Detering, der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Vlotho, während der Abschlussveranstaltung am Samstag (5.09.2020).
Die Grundausbildung bei der Freiwilligen Feuerwehr besteht aus insgesamt vier Modulen, die auf Standortebene stattfinden. „Der jetzt abgeschlossene Grundlehrgang umfasst die ersten beiden Ausbildungsabschnitte mit rund 70 Stunden“, erläuterte Detering. Zu Beginn der mehrwöchigen Schulung stand eine ausführliche Unterweisung in Erster-Hilfe auf dem Unterrichtsplan. Ein erfahrener Notfallsanitäter zeigte den Feuerwehrschülern unter anderem, welche Maßnahmen bei einer Rauchgasvergiftung und Unterkühlung einzuleiten sind und welche Grundsätze für das patientengerechte Heben und Tragen gelten. Nicht selten sind die Einsätze der Feuerwehr mit besonderen Risiken für die Helfer verbunden. Die Gefahren an der Einsatzstelle, die z.B. durch Atemgifte, chemische Stoffe, Einsturz oder elektrischen Strom drohen, wurden deshalb im weiteren Verlauf des Lehrgangs ausführlich abgehandelt. Daneben lernten die Teilnehmer aber auch ihre Rechte und Pflichten kennen. Unter welchen Voraussetzungen dürfen etwa Blaulicht und Martinshorn im Straßenverkehr eingeschaltet werden? Manchmal bekommen die Feuerwehrleute solch schlimme Unfallbilder zu sehen, dass sie Probleme haben, ihre Erlebnisse zu verarbeiten. Dann hilft das Feuerwehrteam für die Psychosoziale Unterstützung (PSU). Während des Grundlehrgangs stellten die PSU-Helfer ihre Arbeit vor.
Retten, Selbstretten und Sichern
Im praktischen Teil standen das Anlegen von Feuerwehrknoten sowie der Einsatz von tragbaren Leitern und Sprungrettungsgeräten auf dem Programm. Am vergangenen Samstag zeigten die Nachwuchsfeuerwehrleute ihr Können auf dem Hof der Feuerwache Herford an der Werrestraße. Sie demonstrierten zunächst die Personenrettung über eine vierteilige Steckleiter. Linn Köstner (Vlotho-Uffeln) stand auf der Dachterrasse des Wachgebäudes und ließ die Sicherungsleine durch die Halte-Öse ihres Feuerwehrgurtes gleiten, während Markus Löffler (Vlotho-Uffeln) mit dem Rettungsknoten gesichert Sprosse für Sprosse nach unten gelangte. Ein Absturz werde auf diese Weise verhindert, so Ausbilder Thorsten Schlüter (Vlotho). Währenddessen führten Oliver Sieker (Herford-Diebrock) und Laura Reeck (Hiddenhausen-Eilshausen) den Mastwurf vor, der zum Befestigen der Feuerwehrleine dient. Am Schlauchturm brachten die Feuerwehrschüler die dreiteilige Schiebleiter in Stellung. Sie hat eine Länge von 14 Metern und reicht damit bis zum dritten Obergeschoss. Vier Feuerwehrleute schleppten das 75 Kilogramm schwere Rettungsgerät herbei und zogen die Leiterteile mit dem Zugseil auseinander. Chiara Fischer (Hiddenhausen Schweicheln-Bermbeck) kletterte anschließend bis ganz nach oben. „Etwas mulmig war mir schon zumute“, meinte die 17-Jährige anschließend. Passieren konnte allerdings nichts, weil die Lehrgangsteilnehmer ein Absturzsicherungssystem trugen.
Nicholas Jost, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Hiddenhausen, überzeugte sich als Prüfer von den guten Leistungen der Feuerwehranwärter. Er zog am Ende des Modullehrgangs ein positives Fazit: „Alle haben das Ausbildungsziel erreicht“, so der Gemeindebrandinspektor. „Ihr müsst jetzt in Euren Einheiten weitere Erfahrungen sammeln und Euer Wissen vertiefen.“ Die Ausbildungsgemeinschaft der Feuerwehren Herford, Hiddenhausen und Vlotho habe sich im Übrigen bereits seit vielen Jahren bewährt. Amtskollege Sven Detering lobte vor allem die gute Mitarbeit und das kameradschaftliche Miteinander der Teilnehmer. Zuvor hatten die Feuerwehrschüler bereits im theoretischen Teil 20 Fragen beantwortet und dabei ebenfalls gute Resultate gezeigt.
Im nächsten Jahr folgt der Abschluss der Grundausbildung mit den Modulen drei und vier. Erst danach ist die „Feuerwehr-Lehre“ für die neuen Einsatzkräfte endgültig abgeschlossen.