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„Angriffstrupp zur Menschenrettung mit Spreizer und Schere vor!“
13 junge Feuerwehrleute beenden ihre Grundausbildung
Herford/Hiddenhausen/Vlotho. Feuerwehrleute müssen über ein umfangreiches Fachwissen verfügen. Nur so ist im Notfall qualifizierte Hilfe möglich. 13 Ehrenamtliche aus Herford, Hiddenhausen und Vlotho haben Ihre Grundausbildung am vergangenen Wochenende (23.09.2022) mit Erfolg beendet. Mehrere praktische Vorführungen standen zum Schluss auf dem Schulungsplan. Herfords Wehrführer Karsten Buschmann und die beiden stellvertretenden Feuerwehrchefs aus Hiddenhausen und Vlotho, Nicholas Jost und Sven Detering, überzeugten sich vom guten Ausbildungsstand. Detering sprach von einer tollen Truppe: „Bleibt weiter so neugierig auf die Feuerwehr!“
Ein Kleintransporter kommt auf regennasser Fahrbahn ins Schleudern und prallt vor einen Baum. Der Fahrer ist ansprechbar, aber im Fußraum eingeklemmt. So lautet ein Übungsszenario der praktischen Prüfung am Freitagabend. Mit Blaulicht fahren die Einsatzfahrzeuge auf das Gelände der Stadtwerke Herford an der Werrestraße. Zackig tritt die Mannschaft hinter dem Fahrzeug an. Gruppenführer Marco Ruschhaupt erläutert die Lage. Dann legen die Anwärter los. Frederic Gregor (Vlotho) und Tim-Niklas Vogel (Vlotho) vom Angriffstrupp bereiten das hydraulische Rettungsgerät vor, während Melder Dilan Siek (Hiddenhausen) den „Verletzten“ betreut. Wassertrupp und Schlauchtrupp übernehmen andere Aufgaben, wie die Absicherung der Einsatzstelle und die Gerätebereitstellung. Wehrführer Karsten Buschmann – er simulierte übrigens den Verletzten - ist zufrieden: „Ihr habt die Lage schulbuchmäßig abgearbeitet!“
Modul 4 mit Schwerpunkt Technische Hilfe
In den zurückliegenden Wochen hatten die Anwärter ein umfangreiches Schulungsprogramm absolviert. Schließlich umfasst die Grundausbildung bei der Freiwilligen Feuerwehr insgesamt 160 Stunden, aufgeteilt in vier Module. Bereits im Frühjahr wurde der Brand- und Löschlehre viel Zeit gewidmet - denn Wasser ist längst nicht bei jedem Feuer ein wirksames Löschmittel. Die Feuerwehrschüler lernten dessen Vor- und Nachteile sowie die Alternativen, wie Pulver, Schaum und Kohlendioxid kennen. Letztlich wurde der Aufbau eines Löschangriffs unzählige Male praktisch geübt. „Und zwar nach der Feuerwehrdienstvorschrift 3, damit im Einsatzfall jeder Handgriff sitzt“, so stellvertretender Wehrführer Sven Detering. Mittlerweile rücken die Feuerwehrleute immer öfter aus, um Technische Hilfe zu leisten. Deshalb bildete beim vierten und letzten Teil der Grundausbildung das Heben und Ziehen von Lasten einen Schwerpunkt. Die Anwärter arbeiteten dabei mit Hebel, Rollen, Seilwinde und hydraulischen Rettungsgeräten. Sie lernten Stromerzeuger, Beleuchtungsgeräte und Tauchpumpen kennen. Die Grundtätigkeiten bei der Technischen Hilfe wurden im Verlaufe der praktischen Übungen behandelt.
Am Freitagabend befreiten die „Feuerwehr-Azubis“ schließlich gleich mehrere „verunglückte Autofahrer“ und „eingeklemmte Monteure“. „Dabei habt Ihr einen guten Eindruck gemacht und kaum Schwächen gezeigt“, meinte stellvertretender Wehrführer Nicholas Jost. Zuvor hatte der Lehrgang bereits den theoretischen Teil bestanden. Hier waren 20 Fachfragen zu beantworten. „Damit ist Eure Grundausbildung abgeschlossen“, sagte Jost. „Jetzt geht es mit den Lehrgängen an der Kreisfeuerwehrzentrale weiter!“
Zu den erfolgreichen Teilnehmer/n/innen der Grundausbildung zählen:
Leon Böttcher, Maximilian Böttcher, Frederic Gregor, Lukas Heinsch, Lara Link, Laurin Menke, Maik Minning, Marcel Niedernolte, Max Pampel, Lisa Schmale, Dilan Siek, Tim-Niklas Vogel u. Dominik Zdonek.
Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)